Auf Safari sollten wir die einheimischen nicht vergessen!



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Jeff Cammack
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Kurz vor Sonnenaufgang holt Sie ein Geländewagen an der Türschwelle Ihrer Lodge ab und müde klettern Sie hinein. Der Tour-Guide wird Sie, wahrscheinlich mit einem breiten Grinsen und voller Freude losplappernd, begrüßen und sich dann auf den Weg zum Eingang des Wildreservats machen. Für eine Weile fahren Sie auf einer geteerten Straße entlang, bevor Sie in eine Schotterpiste einbiegen und nach einigen Minuten dann den Eingang des Wildparks erreichen. Sie haben diese magische Welt betreten, in der die Natur immer noch Vorherrschaft hat… und in der Sie besser nicht aus Ihrem Auto steigen aufgrund von Lebensgefahr! Hier vertrauen Sie darauf, dass Ihr Guide die versteckten Wildtiere entdeckt und Ihnen erklärt, was Sie gerade sehen… und Sie anschließend sicher wieder im Laufe des Vormittags zurück zu Ihrer Lodge bringt.

Wer ist dieser Tour-Guide? Wie passt er in Ihr Afrika-Erlebnis?

Nachdem Sie wieder in der Lodge angekommen sind oder während Sie in der Stadt ein paar Andenken erstehen, schauen Sie sich die Leute genauer an. Hier leben auch Ihr Guide, Ihr Fahrer, beziehungsweise alle anderen Menschen, die Ihren Urlaub zum Vergnügen werden lassen. Dies sind die Einheimischen – die die regionen-typische Sprache sprechen (z.B. chiNyanja in der Nähe des Luangwa Parks in Sambia, Xichangana im Krüger Nationalpark in Südafrika oder Maasai in der Serengeti). Nur wenige werden einen hohen Ausbildungsstand haben. Diejenigen, die einen High-School oder College-Abschluss haben, werden in die nächstgrößere Stadt gezogen sein, um Arbeit zu finden. Hier im Dorf oder den umliegenden Kleinstädten findet man hauptsächlich Bauern, die sich damit abfinden mussten, in der Nähe eines der Wildparks zu Leben, wo sich die meisten Leute (inklusive ihrer eigenen Regierung) eher für die Wildtiere als für die Einheimischen interessieren. Dies liegt daran, dass der Tourismus ein großes Geschäft in Afrika ist und Sie als Besucher gleichzeitig ein Teil des Problems sowie dessen Lösung sind.

Die Geschichte der Beziehung zwischen Mensch und Tier in Afrika ist räuberisch: Traditionellerweise jagten und verspeisten die Leute die Tiere, die die Touristen jetzt bewundern. Gleichermaßen haben sich die Wildtiere auch manchmal den Menschen (sowie die Saat) zur Beute gemacht. Solch ein Verhalten war natürlich schlecht für das Geschäft in Wildparks und Lodges, daher musste ein neues Verhältnis zwischen Mensch und Tier geschmiedet werden, um den Wildtier-Tourismus rentabel und durchführbar zu machen.

Dieses Verhältnis nimmt die Form von „Gemeinde-basiertem Wildtier-Management“ an, bei dem die Menschen, die in der Nähe der Wildparks leben, von den zwanghaft durchgesetzten Regeln zum Schutz der Tiere sowie den erbauten Zäunen, die die Dorfbewohnern von den Wäldern abschnitten, in denen Sie nach Feuerholz, Pilzen, Medizin, Wurzeln und auch Tieren Ausschau hielten, endlich profitieren können.

Um sicherzustellen, dass die Bewohner von Dörfern in der Nähe von Wildparks die Tiere nicht jagen (um diese zu essen oder zu verkaufen), sondern im positive Maße vom Wildtier-Geschäft an ihrer Türschwelle profitieren, war es notwendig, bei Ihnen das Interesse für den Erfolg des Wildtier-Tourismus zu wecken. Im Allgemeinen bedeutet dies natürlich, das man die Einheimischen anstellt, was natürlich wiederum ein Training erfordert, damit sie später in einem Laden oder als Reinigungsfrau oder Fahrer arbeiten können. Ihnen muss eine neue Sprache beigebracht werden, in den meisten Fällen natürlich Englisch. Diejenigen mit höherer Bildung werden dann im Bereich Wildtier-Management geschult und können dann einen Job im nationalen Wildtierservice ausüben. Manche werden zu Spähern für Jäger (in speziell dafür vorgesehen Gebieten) oder Tour-Guides für Touristen. Die Letzteren sind die Glücklichen, die direkt vom Park und dessen Besuchern profitieren und die natürlich diese beiden Bereiche gern wachsen sehen. Die andern profitieren nur indirekt: Diejenigen, die in der Nähe wohnen, erhalten vielleicht Fleisch von Jagdgesellschaften oder finden Arbeit durch Nebengeschäfte (beispielsweise durch das Herstellen und Verkaufen von Souvenirs und Kunsthandwerken, das Anbauen von Nahrungsmitteln für die Lodges oder durch das Wäschewaschen für Touristen, usw.).

Wenn Sie sich als auf Safari befinden, schauen Sie sich nicht nur die Tiere an, sondern nehmen Sie bitte auch die Menschen zur Kenntnis, die Sie bedienen oder die Ihnen ihr Wissen über die Wildtiere weitergeben. Denn dies sind die wahren Eigentümer der Wildparks in Afrika und ihnen sollten Sie dafür dankbar sein, dass Sie ihre einzigartige und wunderschöne Heimat mit Ihnen teilen.

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